Weiterbildung im Gebiet Innere Medizin
Prof. Dr. Jürgen Krauter
Prof. Dr. med. Jan T. Kielstein
Als Klinikum der Maximalversorgung deckt das Zentrum für Innere Medizin (ZIM) das gesamte Spektrum der Inneren Medizin ab. Das macht das Klinikum Braunschweig zu einer über die Region hinaus attraktiven Weiterbildungsstätte sowohl für alle Gebiete der Inneren Medizin als auch für die Allgemeinmedizin.
Weiterbildungsziel
Ziel der Weiterbildung ist die Erlangung der Facharztkompetenz Innere Medizin nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeiten und Weiterbildungsinhalte einschließlich der gemeinsamen Inhalte der Basisweiterbildung.
Weiterbildungszeit
60 Monate bei einem Weiterbildungsermächtigten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1, davon
- 36 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin und
- 24 Monate stationäre Weiterbildung in Innerer Medizin (Facharztkompetenz) oder in mindestens zwei verschiedenen Facharztkompetenzen, davon
- 6 Monate internistische Intensivmedizin, die auch während der Basisweiterbildung absolviert werden können
Weiterbildungsinhalt
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
- den Inhalten der Basisweiterbildung
- der Vorbeugung, Erkennung, Beratung und Behandlung bei auftretenden Gesundheitsstörungen und Erkrankungen der inneren Organe
- der Erkennung und konservativen Behandlung der Gefäßkrankheiten einschließlich Arterien, Kapillaren, Venen und Lymphgefäße und deren Rehabilitation
- der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Stoffwechselleiden einschließlich des metabolischen Syndroms und anderer Diabetes-assoziierter Erkrankungen
- der Erkennung und Behandlung der Krankheiten der Verdauungsorgane einschließlich deren Infektion, z.B. Virushepatitis, bakterielle Infektionen des Intestinaltraktes
- der Erkennung und Behandlung maligner und nicht maligner Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden Organe und des lymphatischen Systems
- der Erkennung und Behandlung von soliden Tumoren
- der Erkennung sowie konservativen Behandlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, der herznahen Gefäße, des Perikards
- der Erkennung und konservativen Behandlung der akuten und chronischen Nieren- und renalen Hochdruckerkrankungen sowie deren Folgeerkrankungen
- der Erkennung und Behandlung der Erkrankungen der Lunge, der Atemwege, des Mediastinums, der Pleura einschließlich schlafbezogener Atemstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestation pulmonaler Erkrankungen
- der Erkennung und konservativen Behandlung der rheumatischen Erkrankungen einschließlich der entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen wie Kollagenosen, der Vaskulitiden, der entzündlichen Muskelerkrankungen und Osteopathien
- der interdisziplinären Zusammenarbeit insbesondere bei multimorbiden Patienten mit inneren Erkrankungen
- der interdisziplinären Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen
- den gebietsbezogenen Infektionskrankheiten einschließlich der Tuberkulose
- der gebietsbezogenen Ernährungsberatung und Diätetik einschließlich enteraler und parenteraler Ernährung
- der Indikationsstellung, Mitwirkung, Fortführung und Überwachung der gebietsbezogenen Tumortherapie
- der Symptomatologie und funktionellen Bedeutung von Altersveränderungen sowie Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters und deren Therapie
- den geriatrisch diagnostischen Verfahren zur Erfassung organbezogener und übergreifender motorischer, emotioneller und kognitiver Funktionseinschränkungen
- der Behandlung schwerstkranker und sterbender Patienten einschließlich palliativmedizinischer Maßnahmen
- der intensivmedizinischen Basisversorgung
Ablauf im Klinikum Braunschweig
Ziel des vorliegenden Rotationskonzeptes ist es, die besonderen Stärken der Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin und der im Basisteil der Allgemeinmedizin im ZIM hervorzuheben. Aufgrund des breiten Leistungsspektrums des ZIM und durch eine umfassende Rotation in alle medizinischen Kliniken bietet das Klinikum viele Möglichkeiten, eine breite internistische Weiterbildung anbieten und umsetzen zu können.
Der Weiterbildungsabschnitt I ist für alle angehenden Internistinnen bzw. Internisten und Allgemeinmedizinerinnen bzw. Allgemeinmediziner identisch. Zur Sicherstellung einer umfassenden Weiterbildung gilt:
Die ersten 12 Monate werden in der „Stammklinik“ abgeleistet. In dieser Zeit lernt die Ärztin bzw. der Arzt das Klinikum mit seinen vielfältigen Möglichkeiten kennen und wird in die Lage versetzt, am klinikübergreifenden Nachtdienst teilzunehmen. Erste Kenntnisse in der Abdominal-Sonografie und Echokardiografie werden ebenso vermittelt wie das Vorgehen in Notfällen.
Mit Beginn des 2. Weiterbildungsjahres erfolgen halbjährlich verpflichtend mindestens drei Rotationen, wobei eine davon auf der internistischen Intensivstation über 6 Monate obligatorisch ist.
Ca. 6 Monate vor Beendigung des Common trunc sind mit den Weiterbildungsassistenten die individuellen Wünsche zu besprechen und festzulegen, welche Weiterbildungsoption gewünscht wird. Daraus ergibt sich dann das Folgemodul. Dies erfolgt durch den Chefarzt der „Stammklinik“. Nach Abschluss des Common trunc werden die Ärztinnen und Ärzte schwerpunktmäßig in der „Stammklinik“ eingesetzt. Nach jeder Rotation erfolgt eine Evaluation der Einsatzklinik durch die Assistenzärztin bzw. den Assistenzarzt (Bögen zur Evaluation der Weiterbildung der BÄK) sowie der Arbeit der Assistentin bzw. des Assistenten durch die Leitung der Einsatzklinik.
Das Zentrum Innere Medizin bietet während des Common trunc folgende Weiterbildungen an:
- Sonographie-Grundkurs (Med. Klinik 1), 2 x im Jahr, z. B. Januar/Februar; August/September
- Echokardiographie-Grundkurs (Med. Klinik 2), 2 x im Jahr, z. B. Januar/Februar; August/September
- Advanced life support (ALS, MIPS), 1-2 x im Jahr, z. B. Mai/Juni
Die Kurse werden mit einer Leistungskontrolle abgeschlossen. Die Teilnahme an den Kursen ist verpflichtend, es sei denn, eine anerkannte Qualifikation wird vorgelegt. Für die Inhalte sind die jeweiligen Weiterbilder verantwortlich.